Hier finden Sie wichtige Infos zur Demenzkrankheit.

Ratgeber Demenz – Hilfe & Tipps für pflegende Angehörige

Von einer Demenz ist nicht nur der Erkrankte selber, sondern auch dessen pflegende Angehörige betroffen. Vor allem im weiteren Verlauf und durch die Verstärkung und Häufung von Symptomen verändert sich die Beziehung eines Demenzkranken zu seinem gesamten Umfeld. Es findet sozusagen eine Veränderung der Rollen einzelner Personen statt. Der Ehepartner kann seine Rolle als Ehemann oder Ehefrau immer weniger wahrnehmen, ebenso wie Mutter oder Vater immer weniger ihre Rolle als Elternteil wahrnehmen können.

Die neue Rolle der Angehörigen


Während der jahrelangen Erfahrung innerhalb der Seniorenberatung haben die Seniorenberater der Deutschen Gesellschaft für Seniorenberatung mit vielen Menschen und Familien zusammengearbeitet, die von einer Demenzerkrankung betroffen waren. Wir haben selber festgestellt, dass pflegende Angehörige eine enorm große Rolle spielen, wenn es zu einer Demenzerkrankung innerhalb der Familie kommt. Diese neue Rolle anzunehmen und einen älteren Menschen mit Demenz zu betreuen bedeutet aber, einer hohen physischen und psychischen Belastung standzuhalten.

Zu den häufigsten Stressfaktoren pflegender Angehöriger gehören:

  • neue Rollenverteilung innerhalb der Familie
  • Wahrnehmung der eigenen Hilflosigkeit
  • Versagensängste
  • Sorge vor eigener Krankheit
  • Notwendigkeit ständiger Anwesenheit
  • Belastung durch unangemessene Gefühlsausbrüche / Verhaltensweisen des Patienten
  • eigene soziale Vereinsamung
  • körperliche Überforderung durch Pflegehandlungen


Die Sorge selbst zu erkranken ist angesichts dieser belastenden Stressfaktoren also durchaus berechtigt. Allerdings kann nur ein glücklicher pflegender Angehöriger einem Kranken angemessen helfen und ihn liebevoll betreuen. Hierzu haben wir Ihnen im Ratgeber für Angehörige einige Infos und Tipps bereitgestellt.

Im Sinne des Wohls des Patienten sollte für pflegende Angehörige die Pflege der eigenen seelischen und körperlichen Gesundheit weit oben stehen. Der persönliche Ausgleich zur Pflege eines an Demenz erkrankten Angehörigen sollte also regelmäßig gepflegt werden.Entlastung ist fpr pflegende Angehörige enorm wichtig.

 

Probleme teilen in der Selbsthilfegruppe

 

Besonders hilfreich ist für viele pflegende Angehörige beispielsweise die Teilnahme an einer Selbsthilfegruppe. Gerade zu Beginn der Pflegetätigkeit kann dies eine große Unterstützung im Alltag darstellen. Der Austausch mit anderen pflegenden Angehörigen tut einfach gut und man selber kann von vielem profitieren, wie zum Beispiel praktischen Tipps zur Betreuung & Pflege eines Demenzkranken. Auch Anregungen und Erfahrungen im alltäglichen Umgang mit einem Kranken helfen vielen Angehörigen weiter.

Im Rahmen der DGS Seniorenvorträge informieren wir Sie gerne näher zum Thema „Leben mit Demenz“. Kommende Termine finden Sie hier. Wir haben jedoch auch bereits hier einige Anregungen für Sie zusammengestellt, die Ihnen den Umgang mit einem demenzkranken Angehörigen erleichtern können:

  • gemeinsam die Zukunft planen und Vorsorgemaßnahmen festlegen
  • Unterstützung des Kranken durch Gedächtnishilfen
  • den zu pflegenden Angehörigen die eigene Vergesslichkeit so wenig wie möglich spüren lassen
  • Eigenständigkeit so lange wie möglich erhalten
  • Sorgen Sie für Erfolgserlebnisse, die das Selbstbewusstsein des Patienten unterstützen!


Dies sind einige allgemeine Tipps für den Umgang mit einem an Demenz erkrankten Familienmitglied. Die Seniorenberater der DGS haben auch festgestellt, dass die folgenden Maßnahmen sich in akuten Situationen sehr bewährt haben:

  • kurz den Raum verlassen und sagen, dass Sie gleich wiederkommen
  • langsam und laut rückwärts von zehn bis null zählen
  • bewusst und tief ein- und ausatmen
  • eine Tasse Tee trinken
  • eine beruhigende Beschäftigung suchen
  • Eigenlob für die erbrachten Leistungen in der Pflege ist erlaubt und tut gut!


Grundsätzlich gilt im Umgang und bei der Pflege Demenzkranker, dass Sie ihre Belastungsgrenze nie überschreiten sollten und immer einen realistischen Blick auf die aktuelle Situation haben. Nur so kann eine möglichst angenehme Situation für pflegende Angehörige und die zu pflegende Person gewährleistet werden.

Wenn Sie mit der Betreuung überlastet sind und mehr über Möglichkeiten der Entlastungen und Hilfen im Pflegealltag erfahren wollen, rufen Sie unter 0800 724 1541 einfach die DGS Seniorenberater an. Außerdem können Sie uns über das DGS Kontaktformularerreichen oder einen Rückruf anfordern.

Wir freuen uns auf Sie und darauf, Ihnen weiterhelfen zu können!